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Hier können Sie mit mir
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kommentieren möchten. Ich werde so vielen Ihrer Einträge
antworten, wie nur möglich. |
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Ein glückliches Neues
Jahr
oder "The same procedure
as every year" |
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Bitte erlauben Sie mir eine kleine private Betrachtung,
jetzt da das Jahr 2012 sich im Gedächtnis langsam nach hinten
verschiebt und die Knospe 2013 sich zu öffnen beginnt und die
Hoffnung blüht auf weitere Höhepunkte und Glanzlichter. Es ist
wahrhaftig nicht zu leugnen, 2012 war für mich ein großartiges
Jahr! Nachdem ich in der Arbeitslosigkeit vor Selbstmitleid und
–verleugnung schier zerflossen war (die Privatinsolvenz trug ihr
Teil dazu bei), fing mein Leben an sich wesentlich zu
verbessern, mein Job wurde angenehmer und ich fing tatsächlich
an wieder zu leben. Zugegeben, es geht noch recht eng zu, ich
muss ja weiterhin meinen Verpflichtungen nachkommen, aber „Touch
Wood“ das Jahr 2013 bringt mich weiter auf dem Pfad voran und
nach oben.
Und wie geht es mit dem Whisky weiter? Im Januar feierte ich
mein zweites Jahr als eingeschriebener Maniac. Außerdem war ich
überglücklich, dass ich im ersten Halbjahr an der in den 15
Jahren ihres Bestehens größten jemals im wirklichen Leben
veranstalteten Versammlung der Malt Maniacs teilnehmen konnte.
Über 20 Mitglieder dieser Gruppe Gleichgesinnter versammelten
sich in Schottland, um die nächsten 15 Jahre zu feiern und die
letzten 15 Jahre Revue passieren zu lassen. Für mich war das
wirklich das Whisky-Highlight des Jahres, als ich endlich einer
Mehrzahl der Maniacs tatsächlich, sozusagen live, begegnen
konnte. Während einer Reihe angenehmer Tage konnten wir unsere
gemeinsame „Manie“ ausgiebig diskutieren. Mein Dank gilt hier
auch der Firma Diageo, die freundlicherweise den perfekten
Rahmen für unsere Versammlung bereitstellte und uns sogar hinter
die betrieblichen Kulissen und Türen blicken ließ, die ansonsten
dicht geschlossen bleiben.
Apropos Whisky: Die MMA (Malt Maniacs Awards) waren erfreulich erfolgreich, eine
erstaunliche, tief und weit reichende Versammlung frappant rarer
Qualitäten. Dies wurde noch unterstrichen durch die Resultate:
erreicht wurden 12 Goldmedaillen, gegen die 8 aus 2011. Ich will
hier nicht die kompletten Resultate ausbreiten, denn unsere
MM Website
beinhaltet sämtliche Details des Wettbewerbs, alle Medaillen und
die ausführlichen Wertungslisten der Jury.
Auf eine seltsame Art hatte meine Teilnahme an den MMA 2012
einen recht ungewöhnlichen Effekt denn nach Verkostung aller
Beiträge und wiederholtem Prüfen vieler der Tropfen, zum
Abschluss und nach endgültiger Festlegung meiner persönlichen
Testergebnisse begann ich meine innersten Gefühle für Whisky zu
hinterfragen. Über den ganzen Dezember hinweg haben sich meine
Sinne von diesem wunderbaren Hobby etwas entfernt und sich mehr
der Liebe zur klassischen Musik zugewandt und dazu, mehr von
meiner freien Zeit mit meiner Frau zu verbringen. Resultat war
natürlich, dass die regelmäßigen Aktualisierungen meiner
Webseite dünn gesät und rar gezählt waren. Ich habe es noch
geschafft, für alle Gewinner der Goldmedaillen meine
Besprechungen online zu stellen, aber das ist schon alles.
Während meiner Nabelschau habe ich sogar daran gedacht, meine
Webseite einzustellen oder sie im Status “Nirgendwo” ohne
weitere Beiträge hängen zu lassen – so dauerte meine Apathie
einige Wochen an.
Zum Glück ist diese Zeit der Apathie nun vorüber und in der
zarten Blüte von 2013 plane ich bereits einige ziemlich
”Maniacsche” Beiträge für die nicht allzu ferne Zukunft. Und
wenn ich ”Maniacsche” sage, meine ich ernsthafte und ernst
gemeinte Einträge – ich hoffe, dass der eine oder andere Maniac
sich mir anschließt denn ansonsten hieße es ja nur "Whisky for
One" und "Same procedure as every year, Miss Sophie"
Slàinte Mhath
All meinen Lesern ein
glückliches und gesundes Jahr 2013! |
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Glen-DROOL-nach
oder "There's gold in
them thar Drams"
oder “Goldrush in Oberbayern” |
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Könnte hier das Startsignal für die Oberbayerische Goldsuche von
2013 gegeben worden sein?
Ich hoffe doch, dass dem nicht so ist – was würde ich wohl tun
angesichts eines endlosen, suchenden Stromes hoffnungsfroher
Verkoster, jeder ein Whiskyglas in der Hand, wie er sich in
unsere winzige Erdinger Sackgasse ergießt, um ein paar Tröpfchen
von einem Wässerchen zu ergattern, das sich anscheinend in so
etwas wie flüssiges Gold verwandelt hat.
Nein, im Ernst, ich habe immer gesagt, dass ich mich sehr freue,
wenn mein guter Freund und Mitverkoster, Co-Maniac
Oliver Klimek abends hereinschaut, um mit mir der Whisky-Manie zu
frönen – und gestern war wieder so ein Abend. Vor ein paar
Wochen hatten wir ein Thema besprochen, das ich einmal
beschreibe als den Glendronach-Effekt auf die Malt
Maniacs Awards, als mir die etwas schräge Idee einfiel, einen
Gewinner der Gewinner zu küren, um herauszufinden, ob aus einer
ganzen Reihe von Preisträgern, Gold-Medaillisten und
Cup-Gewinnern der Eine, Einzige herauszufinden sei. Nun ja,
sehen wir einmal, und nur so zum Spaß fügen wir doch auch noch
ein paar Curve Balls hinzu.
Hiermit präsentiere ich den "Glendronach-Abend"
– eine Sherry-Dämmerstunde mit acht Drams, zwei davon MMA
Supreme Champions und fünf Goldmedaillen-Gewinner in einem
Wettbewerb dreimal Zwei-gegen-Zwei, um das eine Goldnugget
herauszuwaschen. Los geht’s, sehen wir einmal, wie hold uns das
Glück ist. |
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Als Vorspeise gar nicht
so schlecht
1996 15y Cask 233
1994 17y Cask 107 |
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Unseren Abend begannen wir mit zwei Oloroso Sherry Cask Ausgaben, beide noch Teenager,
destilliert im Abstand von nur zwei Jahren und abgefüllt im
Jahre 2011. Als ich diese als (Blind-)Verkostung für das MMA
2011 probiert hatte, fand ich den Geruch des 15y Cask 233
leicht an Gummi erinnernd, sogar mit einem Anflug an
Fischereihafen aber auch mit der satten, dunklen Fruchtigkeit
von Nüssen, Rosinen und Feigen eingelegt in Sherry. In meiner
umgefüllten Probe scheint sich mit der Zeit ein Wandel vollzogen
zu haben, denn der Anklang an Gummi ist fort, wurde ersetzt
durch einen ausgeprägten BBQ-Geruch, daneben auch Möbelpolitur
und etwas – nicht ganz Kaffee, nicht ganz Schokolade – aber so
etwas ganz in der Art. Der Geschmack ist noch immer etwas nach
Holz, der Beinahe-Kaffeeduft ist auf der Zunge nun sehr
ausgeprägt, im Ganzen wirklich sehr trocken.
Der 17y Cask 107 erinnerte im Geruch ursprünglich an reichlich Wachspolitur, an
Johannisbeeren und Mandeln/Marzipan und auch hier hat die Zeit
eine Änderung herbeigeführt. Jetzt entwickelt sich hier ein
heftiger Ausbruch von Kaffee- und Lederaromen, und – nach ein
Paar Minuten im Glas – gefolgt von einer etwas blumigen aber
doch reichhaltigen Fruchtigkeit. Wirklich sehr hübsch. Der
Geschmack geht nun ganz ausgeprägt in Richtung blumiger
Holznoten, noch immer begleitet von diesem Anklang an dunkle
Früchte. Dieser Tropfen ist ebenfalls trocken, jedoch nicht so
trocken wie der 15y.
Im Rahmen des MMA 2011 war der 17y Cask 107 der klare Gewinner mit
einem Abstand von 2 Punkten. Ich selbst bevorzuge noch immer den
Cask 107, aber der Wettbewerb ist hier noch härter geworden,
denn für mich hat sich der Abstand nun auf einen einzigen Punkt
verringert
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Jetzt wird’s ernst!
Zwei MMA Supreme
Champions
Zwei Goldmedallien
Zwei Sister Casks
1972 39y Cask 712
1972 40y Cask 713 |
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Man nehme zwei (Oloroso Butt) Sister Casks, fülle sie im Jahre
1972 mit dem New Spirit
und lasse diese in einem schottischen Lager so um die vier
Jahrzehnte verharren. Mann ziehe die eine Schwester im Alter von
39 Jahren auf Flaschen und lasse sie im MMA 2011 Wettbewerb
antreten. Die andere Schwester wird ein Jahr später im reifen
Alter von 40 Jahren abgefüllt und tritt im MMA 2012 Wettbewerb
an. Wenn dann der New Spirit auch aus der
Glendronach-Destillerie stammt, so müsste nach den Regeln der
Alchemie eigentlich Gold daraus entstehen. Tja, in diesem Fall
wurde daraus tatsächlich nicht nur Gold sondern es entstanden
auch zwei unnachahmliche Champions! Aber können diese beiden
Schwestern getrennt werden? Gibt es tatsächlich die eine
Gewinnerin?
Cask 712, 39y, abgefüllt 2011 war, nach meiner damaligen Meinung,
ein Wunder an Kräuteraromen, begleitet von einer leicht
rauchigen Holznote, Aromen von Schwarzkirschen, Amaretto und
altem Leder. Heute verströmt dieser Whisky Düfte von Kaffee,
Schokolade und einen Hauch von Tabak, diesmal begleitet von
einem etwas abgeschwächten Anklang an dunkle Früchte. Auf der
Zunge ist er üppig, körperreich und im Munde allumfassend.
Cask 713, 40y, abgefüllt 2012 ist noch immer sehr reich an
Kräuter- und Fruchtaromen (Schwarzkirschen, Feigen, Datteln),
jedoch schwächen sich diese Aromen recht schnell ab und
verfliegen. Auf der Zunge verbleibt diese
Früchte-Kräuter-Mischung allerdings recht lange, vermischt mit
zarten Holznoten, im langen Nachhall intensiv und leicht
pfeffrig.
Ist es denn wirklich fair, zu versuchen diese zwei Champions zu
trennen? Beide sind wahrhaftig ausgezeichnete Whiskys und zu
Recht Wettbewerbs-Gewinner. Aber Oliver und ich haben uns heute
Abend eine Aufgabe gestellt und obwohl wir beide uns beim
Gewinner einig sind, wir sind uns (wie üblich) uneins was die
Punktzahl anbelangt. Wir kommen überein, dass Cask 712 der klare
Gewinner ist – 3 Punkte von mir, Oliver allerdings hat da noch
ein oder zwei Punkte mehr zu vergeben.
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Die nächsten Goldmedaillen, dieses Mal jedoch von den PX Sherry
Puncheons.
Wie kommt es nur, dass die nicht nur aneinander gelehnt
aufgestapelt sind, sondern auch gegen diese zwei Oloroso Fässer?
Fass 2033, 1972-2011, 39y Als ich diesen Tropfen zum ersten Mal (blind) für das MMA 2011 I
verkostet hatte, fand ich, dass er den Duft dunkler Früchte
verströmte, ganz genauso wie unsere englischen Weihnachtskuchen.
Da war auch viel von altem Eichenholz und Leder. Heute
explodiert er förmlich vor Kaffeearomen und dunkler Schokolade.
Ich rieche noch immer diese gewisse Ledrigkeit aber auch
Anklänge an milden Käse, Emmentaler vielleicht?
Fass 1248, 1971-2011, 40y Das erste zwei weiterer Sister Casks, beide 1971 abgefüllt,
dieses jedoch 2011 mit 40 Jahren. Da ist ein bunter Strauss
Früchte, aber auch ein kräftiges Gummi-Odeur. Diese Eindrücke
unterscheiden sich beträchtlich von denen vor einem Jahr –
damals notierte ich: dunkle Früchte und ganz leicht getoastete
Rosinen.
Fass 1247, 1971-2012, 41y Diesen Whisky habe ich für den MMA von 2012 verkostet, vor nur
einigen Monaten. Damals hatte ich den erfreulichen Eindruck ganz
zarter Kremigkeit mit einem Hauch Honig und abermals von leicht
getoasteten, dunklen Früchten. Diese Eindrücke decken sich mit
denen von heute und dazu kommen jetzt noch Kräuteraromen – ein
Getränk aus meinen Kindertagen war Löwenzahn und Kleewurzeltee.
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... und jetzt kommt
etwas völlig anderes:
Oder vielleicht ist es
doch nicht so anders ....
Cask Strength Batch 1 |
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Glendronach Cask Strength, Batch 1
Dieser Whisky zeigt einen
wunderbaren Kupferglanz, in der Nase wirkt er trocken mit einer
pudrigen Karamellnote. Irgendwie fühle ich mich an einen Single
Cask Rum erinnert, ein Eindruck, den Oliver sogleich teilt. Nach
etwa 10 Minuten im Glas breitet sich das Aroma noch weiter aus
und geht nun in eine völlig andere Richtung. Nach einer ganzen
Weile des Nachdenkens kann ich aber nur das folgende Fazit
liefern: "gebackener Pfirsich umhüllt mit Marzipan serviert auf
einem Bett Weetabix mit ein paar Blättchen frischer Spearminze".
Oliver gab mir ein Stirnrunzeln und warf mir einen sehr langen
Blick zu.
Auf der Zunge ist er von praller Fruchtigkeit: da sind Feigen, Pflaumen,
Datteln und sogar ein Hauch Hoi-Sin Sauce.
Mit 5 Tropfen Wasser
wechselt das Aroma in Richtung Moos und Nüsse, auf der Zunge ist
er etwas süßer bei einer leicht gepfefferten Nussigkeit.
Weitere 5 Tropfen Wasser
gibt diesem Whisky ganz plötzlich einen maritimen Charakter,
erinnert an altes, lange vom Salzwasser umspültes Holz, an
Landungsbrücken.
Oliver stimmt mit mir darüber ein, dass dieser Tropfen seine Zeit
braucht und es Wert ist, seine Zeit damit zu verbringen.
Dieser Abend neigt sich seinem Ende zu und einmal wieder versuchen
wir, nach den Goldnuggets zu schürfen. Wir sind uns eigentlich
über unsere drei klaren Favoriten einig, aber da waren doch noch
ein oder zwei andere Kandidaten …
Cask 233 oder Cask 107? Wir beide nehmen hier den 17y Cask 107, er verspricht ein wenig
mehr und hat auch ein oder zwei Punkte Vorsprung.
Glendronach Cask Strength Batch 1: Wie schon erwähnt, dies ist ein
ausgesprochen guter Whisky der seine Zeit braucht und von
einigen Tropfen Wasser profitiert. Sie haben beides übrig, dann
werden Sie nicht enttäuscht.
Aber jetzt zu den Gewinnern der Goldnuggets: Wir beide finden den
Cask 712 überragend – ich allerdings bevorzuge den PX Cask 2033,
Oliver hingegen den PX Cask 1247. Es folgte eine
freundschaftliche Diskussion und nach einer Weile waren wir uns
einig, dass jeder der drei Drams goldene 92 Punkte verdient aber
da wir nun einmal den “Besten der Besten” finden wollten, gab es
weitere Debatten wonach wir schlussendlich zu folgendem Resultat
kamen: 92.75 Punkte, 92.5 Punkte und 92 Punkte.
Glückwünsche dem (Oloroso) Cask 712, der haarscharf den Cask 1247
überholte, der wiederum knapp am Cask 2033 vorbeiging.
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The Fab Fourties
or "Here
comes the Dram"
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I think it's fair
to say yesterday
was
more a labour of love than a hard day's night as I lined
up not four, but a fab five flight of forties. All children of
the sixties except for the 40y youngster Glenury Royal they come
together for one final magical mystery tour. |
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Tomintoul 43y,
1969-2012 "Liquid Sun"
having
matured for 43 years in a refill hogshead this is wonderfully
rich and golden in colour. As for the nose it's very aromatic
with lightly perfumed notes, lots of vanilla alongside gentle
hints of wood and
even reminiscent of an evening rape field
after a day of hot sunshine. That vanilla extends to the palate
but is accompanied by a massive and exotic fruitiness akin to a
cocktail of apricot, mango, papaya and maybe even galia melon.
The finish is very long and also filled with that exotic
fruitiness.
My overall impression is one of de-light-fulness,
I love that fruitiness and would happily sit on the patio on a
summer evening with a dram or three of this to keep me company.
For MMA 2012 I scored this an excellent 86, but I'm now raising
this by a couple of points to 88, so good it certainly is:
Sun King. |
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Tomintoul 45y,
distilled 6.10.1967, cask No.6579, "Exclusive Malts" for
Whisky.com.TW
Another Tomintoul and another refill hogshead but two years
older, how does it compare? The colour is also rich golden but
the nose couldn't be more different; in fact I think I just
cleaned and polished my dining room table with this, so strong
is the initial burst of furniture polish. No, it's not bad, it's
very good, just massively polished. As the polish settles I
suddenly find a suggestion of well-baked jacket potato skin
alongide some
background fruitiness. As time passes the polish
fades further and a gentle musty oakiness expands. The palate is
different again with incredible intensity, lots of exotic
fruitiness and even a suggestion of coconut. The fruitiness
extends into the long and also intense finish.
My overall impression is one of a delightful, unassuming
and awfully civilised dram. Good old high quality understatement:
Love me
Tender. |
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Glenury Royal 40y,
1970-2011, "OB"
Today's
youngster is a rather fetching 40 year old Glenury Royal and
glows a pale amber in the glass. Ooohh this is deep, a little
antiseptic and very Atlantic. There's a dark fruitiness on the
nose too which exudes raisins and cherries, but that
Atlantic-ness is just quite stunning. It's maritime, lightly
salty and a little woody, just like an aged Atlantic pier. The
palate has an earthiness, not quite peaty but again very
Atlantic and quite massively intense as it sits right on the
front of the palate leading into the long finish.
This is definitely
a Great which I scored 91 for MMA 2012 and again a
90-91 points here. Moonlight Bay. |
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Glenrothes
42y,
1969-2012,
cask No.2, "Adelphi"
Mahogany
in my glass, does it stain? Now that surely should be a song
title? Lots of aromatic toasted oakiness on the nose with hints
of amaretto and some smoky woodiness in the background. Nice,
very nice. The palate initially abounds with creamy cherries,
expanding to plums or damsons marinated in rich red wine. The
overall effect is rich and deep, but very dry as is the very
long finish.
I generally tend to
like Glenrothes at 17y or above and this is no exception as it's
a very good whisky with lots of rich character and even a light
smokiness. The only slight negative is the dryness, but it's
still quite excellent although I have downgraded my 88 points
from MMA 2012 to 87 points here. Twist and Shout. |
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Strathisla
9.12.1965-31.5.2011,
cask No.3473,
"G&M
for LMDW" I
love the coppery tinge in the rich dark teak colour of this
whisky. This was matured in a first-fill sherry butt and not
surprisingly the nose just exudes age and richness. There's a
suggestion of roasted coffee beans, oil of orange, aged oak,
candle wax and even a lightly toasted perfumed quality. Can you
toast perfume? The palate is just big, very big as it explodes
with a dark fruitiness of figs, plums, dark cherries and some
accompanying toasted almonds or perhaps chestnuts. The finish
can only be described as massive, rich, long and slightly dry.
This whisky is just
massive, bold and definitely not an advocate of understatement.
Great? Yes, undoubtedly, although my 94 points
from MMA 2011 is now a firm 91. I am the Walrus. |
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Roaring forties? It
would certainly seem so with some of these giants, but I was
also impressed with the subliminally light characteristics of
them too, especially the Tomintouls as they certainly stood up
well to the competition of two well-aged sherry monsters. I
really couldn't separate the two Tomintoul and awarded each the
same 88pts. As for the sherry monsters; the Glenrothes was just
a little too dry compared to the Strathisla.
The Glenury
Royal; magnificent and equalling the 91 points I awarded the
Strathisla, in fact if there is to be a single winner then I
just favour the Glenury Royal for those Atlantic notes and
overall balance.
From me to You,
Slàinte Mhath |
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Glen-CLASS-augh
oder "Das Alte ward
ausgeleut’, läuten wir nun das Neue ein” |
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Für das Neue Jahr hatte ich ein paar Artikel so recht nach Art
der Maniacs versprochen.
Und es gibt kaum eine bessere Art das neue Jahr zu beginnen, als
sich einer Destillierie zuzuwenden, die im Jahre 1986
eingemottet wurde und im Dornröschenschlaf verharrte, bis 2008
die
Glenglassaugh Distillery Company die Schlafende erweckte und den
Betrieb wieder aufnahm. Die Renovierungsarbeiten wurden
am 29. Februar 2008 aufgenommen und nach der offiziellen
Wiedereröffnung am 25. November begann am 4. Dezember der Spirit
aus den Brennblasen zu fließen, um am 16. Dezember die ersten
Fässer zu füllen.
Aber was ist so typisch Maniac an dieser Verkostung?
Nun, es gibt noch immer alte Vorräte vom Glenglassaugh,
reichlich vorhanden und jederzeit zu haben, jedoch zu einem
nicht unerheblichen Preis. Glenglassaugh hat unleugbar den Ruf
allerbester Qualität, was also liegt näher als zwei von den
Oldies mit den beiden ersten Neuausgaben nach Wiedereröffnung zu
vergleichen? |
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Erster
in der heutigen Gegenüberstellung ist Revival, der erste offizielle Whisky, der von den neuen Besitzern auf den
Markt gebracht wurde. Er ist drei Jahre alt und wurde mit 46%
abv. auf Flaschen gezogen. Der Zweite ist Evolution, eine
limitierte Freigabe, gereift in George Dickel (Tennessee)
Fässern und mit 57.2% abv abgefüllt. Nummer Drei und der erste
der beiden Oldies ist die Madeira-Edition von The Massandra
Connection. Er wurde im Oktober 1978 gebrannt und im Juli
2012 auf Flaschen gezogen, ist 33 Jahre alt und reifte in
Madeira (Style) Weinfässern. Zu Schluss kommt eine von
Glenglassaughs Manager's Legacy Abfüllungen zu Ehren von
Walter Grant, dem Leiter der Destillerie von März 1962
bis August 1967. Der Destillationsprozess wurde im Mai 1967 von
Walter Grant selbst überwacht, der Whisky reifte als
Zweitabfüllung in einem Hogshead-Fass über 42 bis 43 Jahre
hinweg und wurde im Jahre 2010 mit 40.4% abv auf Flaschen
gezogen. |
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Revival:
Ich verkoste diesen Whisky nun zum dritten Mal, zum ersten Mal
als Vorabfüllung vor der eigentlichen Freigabe, die nächsten
beiden Male als Freigabe-Version, aber heute ist es das erste
Mal, dass ich diesen Tropfen direkt mit älteren Abfüllungen
vergleichen kann. Seine Farbe ist ein blasses Gelbgold,
in der Nase verbreitet er sofort ein üppiges, fruchtiges
Malzaroma zusammen mit einem Anflug von Brotteig und
atlantischem Treibholz – ich kann es nur so beschreiben. Nach
einer Weile im Glas verblasst das atlantische Treibholz etwas
und wird ersetzt durch eine Andeutung von rotem Wein. Der
Geschmack bietet wiederum eine üppige Fruchtigkeit mit Anklängen
an Zwetschgen und Brombeermarmelade neben einer recht soliden
Burgunderwein-Präsenz, die sich im Abgang noch fortsetzt. Im
Gegensatz zum letzten Mal habe ich heute kein Wasser
zugegeben, meine früheren Verkostungsnotizen besagen aber, dass
dieser Whisky nach Zugabe einiger Tropfen Wassers im Geschmack
noch besser wurde. |
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Evolution:
Dieser Revival-Nachfolger reifte in Tennessee (George Dickel)
Bourbon-Fässern, trägt jedoch keine Altersangabe. Die Farbe
ist ein äußerst zartes Gelb, der Geruch erinnert anfangs an
frischen Brotteig und Heu. Dann entwickelt er sich sacht weiter
in Richtung fruchtiges Pfirsicharoma, Ananas und rosa
Grapefruit. Tatsächlich, ein sehr fruchtiger Brotteig, darauf
wartend gebacken zu werden. Dieser Brotteig-Effekt ist dagegen
auf der Zunge nicht wahrzunehmen, dort herrscht reine
Fruchtigkeit, noch einmal mit rosa Grapefruit und im
Vordergrund: Cantaloupe-Melone. Die Fruchtigkeit erfreut die
Geschmacksnerven noch lange und bleibt bis in und durch den
Abgang. Der Abgang ist leicht alkoholisch aber ebenfalls
sehr fruchtig, leicht an Zitrusfrüchte erinnernd und auch mit
diesem Geschmack nach Ananas und rosa Grapefruit, ist aber
voller Charakter und trotzdem willkommener Fruchtigkeit. |
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The Massandra Connection - Madeira Finish: Ich hatte diesen Whisky
vor Kurzem bereits kommentiert, als Blindprobe im Rahmen des MMA
2012. Ich fand diesen Tropfen damals ganz wunderbar und reihte
ihn ein unter die Großen, mit 90 Punkten. Sehen wir
einmal, wie er sich macht im Wettbewerb mit seinen Pendants aus
der Destillierie.
Die Farbe zeigt ein dunkles Teak, in der Nase verströmt
er gereifte Eiche, Leder mit einem starken Hang in Richtung
marinierter Nüsse, eingelegt in Sherry oder schweren Rotwein. In
diesem reifen Holz- und Leder-Charakter schwingt aber auch eine
jugendliche Kraft mit. Sehr angenehm. Der Geschmack ist wiederum
sehr fruchtig, erinnert aber mehr an Zwetschgen, Pflaumen und
Brombeeren im Einklang mit Rotwein und Eiche. Im Abgang ist ein
Hauch Kokosnuss – erinnert mich an die Kokosstangen, die auf
unseren Weihnachtsmärkten verkauft werden. Fabelhaft, luxuriös
und noch immer ein "Great". |
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The Manager's Legacy - Walter Grant: Dies ist der Älteste
unter meinen Verwöhnern von heute Abend – destilliert im Mai
1967, abgefüllt 2010.
Seine Farbe ist ein dunkler Bernstein, beinahe dunkler
Karamell, die Nase füllt sich mit Gerüchen wie Eiche und dunklen
Früchten, wie Kirschen und Pflaumen. Ich bin nicht nur an
Naschereien aus der Kindheit erinnert, wie zum Beispiel
Malz-Bonbons (wegen der Farbe), der Geruch bringt weitere
Reminiszenzen an eine selten genossene Kindheits-Leckerei namens
Brandy Snap, häufig feilgeboten auf kleinen Jahrmärkten und
Herbstfesten. Der Geschmack bietet cremigen, leicht getoasteten
Luxus nebst Portwein-Akzenten und dieser herrlichen
Fruchtigkeit. Der Abgang ist lang, prall und süß.
Dieser Whisky ist wirklich wunderbar! Ja, wieder ein
"Great" – ganz besonders wegen der vielen Kindheitserinnerungen.
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Dieser Vergleich von Neuem mit Altem war sehr illustrierend
und äußerst interessant, war es doch das erste Mal, dass ich
diese beiden Tropfen in direktem Vergleich verkosten konnte.
The Revival zeigt eine Reife weit über seine drei Jahre hinaus, ein Umstand,
den ich persönlich darauf zurückführe, dass hier mehrere
verschiedene Rotweinfass-Varianten den Mix, oder das Rezept
bilden. Dies erklärt auch die Unterschiede zwischen der
Vor-Freigabe-Version, die ich bereits probiert hatte, und dieser
Ausführung nach Freigabe. Evolution ist eine “reine”
Bourbonfass-Edition, hat einen leichten “Spirit”-Charakter und
ein Meer an Fruchtigkeit aus Ananas, rosa Grapefruit und
Cantaloupe-Melone. The Massandra 'Madeira' hat natürlich
viel vom Rotwein, dazu eine satte, dunkle Fruchtigkeit - dieser
Hauch Kokos ganz zum Schluss war allerdings eine überaus
angenehme Überraschung. Der "Walter Grant" war bis an den
Rand gefüllt mit nicht nur großartigen Aromen für Nase und
Gaumen, sondern für mich auch mit wundervollen
Kindheitserinnerungen.
Zwei hervorstehende Eindrücke kommen einem hier spontan in den
Sinn:
Zuerst ist da die Fruchtigkeit des
Glenglassaugh Spirit, der eine ganz wunderbare Fassreife hat.
Diese Fruchtigkeit ist in allen vier hier verkosteten
Expressions wahrzunehmen und variiert zwischen den Zitrusaromen
von Evolution, der keine Rotwein- / Sherryanklänge besitzt, bis
zu der Geschmacksfülle der „Rotwein-Whiskys“. Ich träume davon,
dermaleinst eine über lange Zeit gereifte Version vom Evolution
zu verkosten. Zum Zweiten, es ist wirklich bemerkenswert, wie
gut der Glenglassaugh Spirit sich in Weinfässern ausbauen lässt.
Ich bin ganz allgemein kein sehr großer Fan dieser Whiskys, aber
hier funktioniert das bemerkenswert gut.
Die Frage zum Schluss: Gibt es unter diesen Tropfen einen
Gewinner oder Favouriten?
Es sind alles ausgezeichnete Whiskys, persönlich ziehe ich den
Revival dem Evolution vor. Des Ersteren besonders voller Körper
und klare Tiefe sind ganz nach meinem Geschmack. Und die Oldies?
In meinen Aufzeichnungen sind und bleiben sie einfach die "Greats",
jeder mit hervorragenden 90 Punkten. Wenn ich aber einen Sieger
küren sollte, dann bekommt der Walter Grant einen halben Punkt
extra von mir. Glen-Class-augh ist wahrlich
Klasse! Slàinte Mhath. |
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